Der Blaumacher

Typ: Aladdin® Blue Flame Heater Series 15, ein Ofen (Warmluft, Konvektion) für Petroleumbetrieb

Baujahr: 1960er Jahre

Namensgebung: Er brennt mit blauer Flamme, fast wie ein Gasofen.

Anschaffung: September 2004

Zustand: Komplett, funktionsfähig, übliche Gebrauchsspuren.

Geschichte

Nichts Genaues weiß man nicht. Als ich ihn gekauft habe, war er schon in Deutschland. Er scheint recht gut im Einsatz gewesen zu sein, wenn man das Äußere betrachtet – besonders das abgeplatzte Email am Deckel. Entweder läßt das auf gehörige thermische Belastung schließen oder der ist einfach oft runtergefallen. ,-)

Besonderheiten:

Obwohl dochtbetrieben, brennt dieser Ofen mit einer blauen Gasflamme – wie z.B. die Aladdin-23-Lampe. Die Brennerkonstruktion ist auch sehr ähnlich:

Ein Runddocht, der sowohl von außen als auch innen mit Luft versorgt wird, läuft in einer Führung, auf die innen der sog. Flame Spreader aufgesetzt wird. Bei der Aladdin-23-Lampe kommt die Luft für den Flamespreader seitlich durch Schlitze in den Brenner, hier beim Ofen ist der Tank ringförmig gebaut, so daß der Brenner die Luft von unten erhält.

Der Flame Spreader

Was war zu tun?

Dieser Ofen war in einem derart guten Zustand, daß eigentlich nur die „4 A“ getan werden mußten:

1. Auspacken
2. Ansehen
3. Auftanken
4. Anzünden

Der Docht hat noch gut Fleisch, alles ist dicht, lediglich die Glimmerscheibe des Sichtfensters könnte mal ersetzt werden. Und gelegentlich werde ich ihn auch gründlich putzen. Weitergehende Aktionen im Sinne von Lackieren oder gar Emaillieren werde ich mir hier sparen, der Ofen sieht so noch ganz gut aus. Ist halt alt.

Ach ja, die Füße mußte ich richten. Der Ofenhat gewackelt wie ein Lämmerschwanz.

So wie rechts sieht's nach dem Anzünden aus (schnell den Kamin hochklappen! Sonst rußt und stinkt es!)...

...und so, wenn der Ofen etwas warmgelaufen und die Flamme optimal eingestellt ist. Am effektivsten und saubersten brennt der Aladdin Blue Flame Heater, wenn die Flamme auch wirklich blau ist ohne gelbleuchtende Spitzen.

Dreht man den Docht noch über gelbleuchtende Spitzen hinaus höher, so quittiert der Ofen das sofort mit einem fauchenden Röhren. Vielleicht ist's bei manchem Exemplar auch eher ein röhrendes Fauchen. ,-)

Der Docht muß für sauberen, gleichmäßigen Brand immer eine glatte, fransenfreie Oberkante haben. Um den Docht in Form zu halten, gibt es (wie bei den Lampen auch) ein Werkzeug, den „Wick Cleaner“. Diesen besitze ich leider nicht, aber man kann auch bei eben herausschauendem Docht mit einem (scharfen!) Teppich- oder Cuttermesser einmal rundumschneiden. Danach darf man dann die Klinge wechseln oder ein Stück abbrechen...

Dieses Prinzip des Blaubrenners wird auch bei Öfen anderer Hersteller angewandt, z.B. Turm und POD. Die Brenner sehen konstruktiv alle sehr ähnlich aus: Eine Innenbelüftung mit Flame Spreader der Art, daß eine Kappe mit einer Vielzahl von Bohrungen Luft von innen an die Flamme führt – und eine mehr oder weniger aufwendig gestaltete Luftzuführung an die Außenseite des Runddochtes.

Die Ähnlichkeit der Brenner verschiedener Hersteller ist nicht unbedingt Zufall, denn wie mal jemand im Petromax-Forum sinngemäß so schön schrieb:

„Die Hersteller und Entwickler hatten auf dem Weg dorthin alle die gleichen Probleme,
so daß es nicht verwunderlich ist, daß sie ähnliche bis identische Lösungen gefunden haben.“

Ein schöner Ofen, der zwar nicht unbedingt gemütlich, sondern eher technisch aussieht, aber unkompliziert und nahezu geruchlos recht schnell ziemlich viel Wärme verbreitet.

Wer Hinweise zum Baujahr hat, melde sich bitte per eMail (auf der Seite Impressum/Kontakt).