Foto: Apfelsinenlampe

Apfelsinenlampe

Typ: Duplex-Brenner

Baujahr: Keine Ahnung – sonderlich alt dürfte sie zum Zeitpunkt der Anschaffung nicht gewesen sein. Keine Antiquität also.

Namensgebung: Die Glaskugel sieht aus wie Glühobst, und hier ist es mal keine Birne ,-)

Anschaffung: August 2005

Zustand: Sehr gut erhalten, dicht und funktionsfähig.


Besonderheiten

Duplex-Brenner

Der Duplex-Brenner ist eine Fortentwicklung des einfachen Flachbrenners durch eine Anordnung mit zwei Dochten. Diese geben schon an sich mehr Licht als einer, durch die Konstruktion beeinflussen sie sich jedoch noch gegenseitig, so daß mit einem solchen Brenner beachtliche Flammenhöhen ohne Rußen erzielbar sind. Die Lichtausbeute entspricht durchaus der von Matadorbrennern, der mechanische Aufbau ist hier jedoch einfacher. Auf dem Foto erkennt man die beiden Schlitze, die die Flammen wie beim normalen Flachbrenner zu einer Art spitzem Ei formen. Hier ist der Brenner übrigens gerade geschlossen: Mit einem Hebel läßt sich ein Mechanismus betätigen, der eine Hülse um die Dochtführung herum nach oben schiebt und eine Klappe darüberlegt. Die Lampe erlischt sofort ohne „Nachdieseln“. Das ist nun wieder aufwendiger als bei anderen Brennern...


Duplex-Dochtschlüsselräder

Ebenfalls erwähnenswert: Bei diesen Brennern englischer Herkunft wird der Docht nicht in Linien (1''' ≈ 0,23cm), sondern in Zoll gemessen. Dieses Exemplar hat zwei Dochte zu je 1" Breite, also 2,54cm, die mit je einem Handrad getrennt eingestellt werden können. Das vereinfacht wiederum die Mechanik gegenüber dem Vorhaben, beide Dochte synchron zu bewegen – was ohnehin nicht klappt, wenn einer mal durchrutscht.


Duplexbrenner herausgeschraubt
Der herausgeschraubte Brenner mit den unteren Dochtenden
Duplexbrenner Aufsicht
So sieht der Brenner in der Aufsicht aus, wenn die Dochtklappen offen sind.

Der erforderliche Zylinder für diese Lampen, der sog. Rochester-Zylinder, liegt in der Form etwa zwischen dem bauchigen Wiener Zylinder und dem kugeligen Matador-Zylinder: Der Bauch sitzt also etwas tiefer, ist dafür aber nicht so ausgeprägt.

Ihre Geschichte

Ihre Vorbesitzerin aus Schottland hat die Lampe lange Zeit nur herumstehen gehabt; sie ist nicht einmal dazu gekommen, einen passenden Glaszylinder zu kaufen. Die eingezogenen Dochte hatten wohl irgendwann mal Petroleumkontakt, waren aber ungebrannt.

Was war zu tun?

„Auspack und freu“: Tanken, Dochte geradeschneiden, saugen lassen, Zylinder drauf und anzünden. Danach noch ein bißchen putzen und polieren.