Die Schnörpsellampe

Typ: Coleman® 246B, Benzin-Drucklaterne mit ca. 150CP

Baujahr: Von ca. 1945 - 1960

Namensgebung: Man beachte die Feinheiten weiter unten zum Thema „Vergaser“

Anschaffung: 4.10.2009, Brünigpaß, CH

Zustand: Auf den ersten Blick komplett, nur verschmutzt

Typenbezeichnung auf dem Kragen

 

Besonderheiten

Eine ist auf jeden Fall das Innenleben des Vergasers, beim Kauf natürlich nicht sichtbar. Oben die originale „Papprolle“ mit Drahtwendel, wie sie als Verdampferhilfe eingesetzt wird, mit der Nadelstange. Das war irgend einem Vorbesitzer vermutlich abhanden gekommen und wurde voller Improvisationsgeschick ersetzt:

Durch ein Stück Bowdenzughülle mit Litze.

Und dieses Stück Litze (wahrscheinlich aus demselben Bowdenzug) wurde am oberen Ende einfach angeschnörpselt. Und, man soll es kaum glauben: Obwohl die Drahtlitze viel dicker ist als die Original-Reinigungsnadel, funktionierte die Lampe damit relativ gut – denn die Düse war so verschlissen, daß der dicke Draht hindurchpaßte. Er war auch viel zu lang und kuckte auch bei heruntergedrehtem Reinigungshebel heraus, wodurch er den Düsenquerschnitt wieder auf ein brauchbares Maß einengte.

Ihre Geschichte

In Benutztung war sie jedenfalls reichlich, und auch mit Samthandschuhen wurde sie nicht angefaßt, wie eine Ruß- und Teerablagerungen sowie eine Delle im Tank bezeugen. Vielleicht war sie gar mal bei der Schweizer Armee im Dienst?

Was war zu tun?

Gut, zuallererst war Ersatz für den Vergaser fällig. Es paßt der, der auch auf die Nr. 200, 202, 242 und 243 gehört. Das Pumpenleder war ebenfalls austauschreif. Dann wurde ordentlich Testbetrieb gefahren (zwei Tage in Holzminden) und gründlich geputzt. Und die Dichtung an der Ventilspindel muß ich noch ersetzen – da pfeift gelegentlich ein kleines Flämmchen raus, und das ist auf Dauer unschön. ,-)

Im Großen und Ganzen ein kompaktes, nettes Lämpchen, das auch schnell in Betrieb genommen werden kann. Nach dem Aufpumpen wird das Ventil eine Vierteldrehung geöffnet. Hierdurch strömt ein Benzin-Luftgemisch, welches sich im Tank über dem Brennstoffspiegel gebildet hat, durch den Vergaser zur Düse. Dieses Gas wird am Glühkörper entzündet, und wenn nach wenigen Sekunden ein stabiles Leuchten eintritt, wird das Ventil voll geöffnet. So steht es auch in Kurzform auf dem Kragen.

Die Pumpe ist typisch amerikanischer Bauart und ebenfalls mit einem Ventil versehen: Durch Linksdrehen wird es geöffnet, sonst pumpt man nur gegen sich selbst an. Und man sollte auch den Daumen zumindest beim Pumpstoß auf das Loch im Knopf drücken, sonst pfeift die Luft oben wieder raus. ,-)

So sah sie vor dem Putzen aus.

Nach Lösen der Zentralmutter kann das ganze Oberteil abgezogen werden.

Der „nackte“ Tank mit Vergaser