Typ: - nicht bekannt - Hersteller: Turm, Schweiz
Baujahr: Ca. 1950
Namensgebung: Wie ein Jägersmann im grünen Gehrock steht er da ,-)
Anschaffung: August 2005
Zustand: Komplett, sehr gut erhalten
Es handelt sich hier um einen Petroleumofen, wie er früher bei der Schweizer Armee verwendet wurde – ein Blaubrenner. Nachfolgemodell ist der L51.
Hierzu kann ich momentan nichts sagen.
Ein neuer Docht mußte eingezogen werden; ansonsten lag nur Putzen an.
Links der Brennereinsatz von oben bei abgenommener Flammscheibe, mittig ein Blick in den „Tunnel“, also die Haube; rechts Luftführung und Flammscheibe.
Wichtig beim Zusammenbauen: Die äußere Luftführung hat drei Federklemmen an der Innenseite. Man darf dieses Teil nicht bis zum absoluten Anschlag auf das äußere Brandrohr (Dochtführung) drücken, sondern nur bis zu einem fühlbaren Widerstand, der durch einen umlaufenden Wulst am äußeren Brandrohr entsteht. So sitzt die Luftführung dann richtig, und zwischen ihr und der Flammscheibe entsteht ein Spalt von genau richtigem Maß für Blaubrand.
Drückt man die äußere Luftführung weiter bis ganz nach unten, ist zuviel Dochthöhe freigegeben. Infolgedessen fehlt Luft, und der Ofen brennt mit gelber Flamme.
Hier links der Brenner bei abgenommener Flammscheibe. Man sieht die Dochttransporthülse, den Docht, die innere Dochtführung und die Halterung für die Flammscheibe. Durch den Hohlraum strömt von unten durch den Tank ein Teil der Verbrennungsluft und wird durch die Flammscheibe zur Dochtkante hingeleitet.
Darüber sitzt dann die äußere Luftführung, die oberhalb des Tanks ansaugt.
Über den Betriebsstoff bleiben keine Fragen offen (links), und rechts sieht man eine simple, aber effektive Konstruktion einer Füllstandsanzeige: Die Anzeige wird senkrecht eingebaut, und durch ein Schauglas kann man sehen, wie hoch der Korken schwimmt.
Der alte Docht (links) ist heruntergebrannt, es ist keine Verstellreserve mehr vorhanden. Rechts das Ersatzteil (Meterware, Schlauchdocht). Er wird einfach in die Transporthülse eingezogen und dort durch nach innen gerichtete Zacken fixiert, wenn man ihn auf die Führung schiebt. Interessant ist die Schrägverzahnung der Transporthülse: Sie sorgt dafür, daß der Docht nicht nur auf- und abbewegt wird, sondern sich dabei auch noch leicht dreht. Das wäre bei manch anderem Ofen auch wünschenswert, weil der Dochttransport so weniger hakelt und klemmt.
Und wenn dann alles richtig wieder zusammengebaut ist, brennt der Ofen auch mit einer „nichtleuchtenden“ blauen Flamme, die dadurch entsteht, daß der aus dem Petroleum verdampfende Kohlenstoffanteil nicht nur zum Glühen angeregt, sondern verbrannt wird. Somit entsteht eine bessere Verbrennung, und Licht muß ein Ofen schließlich nicht geben.
Auf dem Bild sind noch ein paar gelbe Flammspitzen zu sehen, die im Optimalfalle nicht auftreten sollen – dafür muß die Dochtoberkante aber zu 150% glatt und faserfrei sein (wie bei Blaubrennern üblich), was mir hier jedoch noch nicht gelungen ist. Das klappt erfahrungsgemäß besser, wenn der Docht eine Weile gebrannt hat und die Oberkante etwas verkrustet ist. Mit den heute erhältlichen hochgereinigten Brennstoffen hat man aber manchmal Not, dieses an sich unerwünschte Verhalten zu erzielen...