Die Klobürste
Typ: Ditmar® President, 20'''-Brandscheibenbrenner
Baujahr: - unbekannt -
Namensgebung: Meine Frau fühlte sich besonders in Anbetracht der Tankform inspiriert ,-)
Anschaffung: Mai 2005
Zustand: Brenner komplett ohne Docht, Brandscheibe fehlte; saß auf einem Tank, der zu einem Zinnfuß gehörte
Besonderheiten
Der Dochttransport erfolgt durch eine zahnstangengeführte Hebegarnitur, der Brenner ist seitlich belüftet und nicht zentral – er kann also auf jedem Tank mit 39,5mm-Gewinde montiert werden.
Die Herstelleridentifizierung war recht einfach:
Auf dem Dochtschlüsselrad steht Klartext. So sollte es immer sein!
Ihre Geschichte
Hierzu ist mir leider nichts bekannt.
Was war zu tun?
Zuerst einmal stellte sich bei Nachforschungen heraus, daß halt die Brandscheibe fehlte. Ohne diese sind Flammenbild und Verbrennung nicht so, wie die Konstrukteure es sich dachten.
Ein netter Sammlerkollege, der einen ebensolchen Brenner besitzt, war so freundlich, mir die Maße der Brandscheibe durchzugeben. Das Original sah allerdings etwas anders aus als ich meinen Nachbau zu fertigen vermochte – die Brandscheibe war mehrfach gestuft und nicht einfach gerundet. Ich habe den „Hut“ mit dem Kugelhammer auf einer Weichholzunterlage geformt und ein Loch oben gebohrt. Durch dieses paßte der Rest des Stiftes, mit dem die originale Brandscheibe aufgenietet war. Acetylen-Sauerstoffflamme und ein wenig Kupferhartlot sorgen nun für sicheren Halt.
Mit dieser Reparatur ergibt sich ein einwandfreies Flammenbild, wie man es von einem Brenner der 20-Linien-Matadorklasse erwarten kann. Mag sein, daß mein Brenner so nicht das Optimum an Lichtausbeute erreicht; aber es sollte schon wesentlich besser sein als komplett ohne.
Er brennt am besten mit normalem Petroleum, mit Hochgereinigtem (Paraffin) verkohlt der Docht zu sehr. Und er hat einen ausgeprägten Durst: Bis zu 0,1 l/h sind drin – das ist der Verbrauch einer Petromax® 500! Dementsprechend ist auch die Heizleistung, das Licht ist laternich dunkler. ,-)
Den Milchglastank habe ich mir besorgt, weil die Chancen, einen zum Tank und dem Oberteil passenden Zinnfuß (und nicht gleich eine komplette Lampe) zu finden, ziemlich gering sind.
Nachtrag #1 (23.10.2008)
Matt- und Milchglaszylinder sind in der Petroleumbeleuchtung etwas sehr seltenes, häufiger waren eben mattierte Kugeln, Tulpen oder Milchglasschirme. In einem Brockenhaus in der Schweiz fand ich 20linige Matadorzylinder in weißem Überfangglas. Erst war ich ja skeptisch, ob sie auch thermisch stabil und nicht etwa für Elektrolampen gedacht sind, aber es geht tatsächlich.
Brenner dieser Größe soll man ja eh ein paar Minuten auf kleiner Flamme vorwärmen lassen und dann langsam einstellen.
Macht ein schönes, warmes, weiches Licht und eignet sich prima als Nebenbeleuchtung auf einer Kommode oder als Hintergrundlicht beim Fernsehen.