VALOR Heater 525-T Vollansicht

The Old English

Typ: VALOR Oil Heater 525-T, The Valor Company, Birmingham

Baujahr: Bislang geschätzt auf 1930.

Namensgebung: Sowas kann man sich doch gut in einer englischen Stube vorstellen – mit dem Teekessel obendrauf.

Anschaffung: August 2004

Zustand: Komplett, funktionsfähig, mit üblichen Gebrauchsspuren

Geschichte

- Nichts bekannt -

Besonderheiten:

Im Gegensatz zu vielen anderen Petroleumöfen ähnlicher Bauart brennt der VALOR nicht mit einer dunklen blauen Flamme, sondern leuchtend gelb. Die Konstruktion des Brenners gab mir Anlaß zu der Vermutung, daß es wohl eigentlich ein Blaubrenner wäre, doch Vergleiche mit einem typgleichen Ofen als NOS (New Old Stock; also originalverpackt und unbenutzt, aber alt) ergaben, daß meinem Ofen weder Teile fehlten noch dieses Brennverhalten falsch wäre. [Dank an Ruedi Fischer in die Schweiz, der aus den Niederlanden einen solchen englischen Ofen hat und mit meinem in Deutschland verglichen hat. Wir sind halt international!]

Der Brennertank ist herausnehmbar, Fassungsvermögen ca 4,5 Liter. Eine Füllstandsanzeige ist auch vorhanden. Hier einmal die Aufsicht des Brenners:

Tank und Brenner mit Maßen

Das Brenner-Oberteil rastet mit einer Art Bajonettverschluß im Innenring des Brenners ein und fährt mit dem Docht hoch und runter -- begrenzt dabei gleichzeitig die maximale Dochthöhe.

Brennerkopf (Flame Spreader) Brenner mit ausgefahrenem Docht

Das Sichtfenster besteht aus einer zweigeteilten Glimmerscheibe nach innen, vor der nach außen eine dreiteilige Scheibe aus gelb getöntem Nörpelglas sitzt.

Blick durchs Sichtfenster bei Betrieb

Die Oberseite ist als Kochplatte ausgebildet; mittels eines Schiebers können die Öffnungen durch Drehen einer innen angebrachten Lochscheibe mehr oder weniger auf- und zugemacht werden. Wasserkochen habe ich noch nicht probiert, aber eine Dose Erbsensuppe ist in 20 Minuten gut warm.

Was war zu tun?

Dieser Ofen war eingentlich wieder Handelsklasse 4A: Auspacken, ansehen, auftanken, anzünden. Wohl war noch etwas Putzen notwendig. Schlimmer war jedoch erst einmal: Der Docht war ziemlich abgebrannt, reichte kaum noch unten in den Tank! Im Internet konnte ich bis dato nicht ausfindig machen, ob und wo es noch Dochte für diesen Ofen gibt.

So habe ich denn in Coproduktion mit meiner Frau (an der Nähmaschine) durch Zusammennähen von drei Flachdochten einen Runddocht mit 70mm Durchmesser selbst hergestellt. Und drei Tage später einen bei eBay gefunden... da standen sogar Maße bei! Anhand derer konnte ich dann feststellen, daß es den Docht in Amiland noch neu gibt: Dort bekommt man ihn als VALOR Wick No39.

Der Ofen sieht schmuck aus, paßt z.B. prima auch in einen Wintergarten. Im Sommer mit Blumentopf drauf, im Winter sollte man ihn runternehmen. ,-)

Er ist unkompliziert und einfach zu bedienen: Einfach den Docht hochdrehen, Kamin abklappen, Docht anzünden und Kamin wieder zuklappen. Sieht auch sehr gemütlich aus durch das Sichtfenster, hat aber einen Nachteil: Er müffelt etwas. Man sollte ihm das reinste Petroleum einschenken, das man kriegen kann und natürlich wie immer für Belüftung sorgen!